Der Volcan Jedey oder Tajuya
Interessant an dieser überwiegend basaltischen Eruption ist der Ausstoß von juvenilen hoch viskosen phonolithischen Laven zusammen mit basaltischen Effusionen. Dabei blieben die phonolithischen Laven aufgrund ihrer extrem hohen Viskosität als Dome und Kryptodome in den vulkanischen Förderschloten stecken (Abb. 4). Diese jüngeren Phonolithe unterscheiden sich in ihrer mineralogischen Zusammensetzung von denen der älteren Dome, über denen die Eruption stattfand.
Hier die textliche Kurzfassung einer 2004 von Miriam Rehder an der Uni Kiel (IFM GEOMAR) als Diplomarbeit angefertigte Kartierung des Tahuja-Vulkans.
Historische Quellen
Zur Eruption von 1585 gibt es Berichte einiger Augenzeugen. Der spanische Priester und Historiker Fray Alonso de Espinosa (1543 - ?), schrieb (freie Übersetzung):
... in der Ebene wuchs zusehends ein Vulkan und erhob sich zu einer großen Höhe, wie ein großer Berg. Vorausgegangen waren viele Erdbeben und Erdstöße. Der Berg öffnete seinen großen Krater und warf schreckliches Feuer und Felsen aus. Und nach ein paar Tagen explodierte er mit einem Getöse, das auf den anderen Inseln zu hören war und schickte zwei oder drei breite Lavaströme mehr als eine Meile über das Land, bis sie das Meer erreichten. Als die Lava ins Meer floss, kochte das Wasser und die Fische und Schiffe schmolzen wie Teer ...
Leonardo Torriani (1559 - 1628), ein italienischer Ingenieur und Architekt, der sich intensiv mit den Kanaren beschäftigt hatte, sagte in seinem Vortrag: Der neue Vulkan von La Palma wird geboren:
„Die Eruption begann mit einem spürbaren Anstieg des Landes in der Mitte, mit einem großen Loch, das einige Bäume verschluckte und andere hochhob. Es gab ein lautes Getöse von einem schrecklichen Erdbeben begleitet.“
Exkursionshinweise
Fährt man auf der Hauptstraße Los LLanos – Fuencaliente aus nördlicher Richtung kommend durch die Ortschaft Jedey, so zweigt eine kleine Straße als steile Rampe links zur Cumbre ab. Nach etwa einem Kilometer kurvenreicher schmaler Straße beginnt der Parque Natural de Cumbre Vieja, angezeigt durch eine Informationstafel. Hier sollte man das Auto abstellen und der asphaltierten Straße weiter zu Fuß folgen.