Vom 09. bis zum 11. Juni 2008 haben wir Stromboli besucht und waren überrascht über das inzwischen strenge Reglement des Gipfelaufstiegs.
Die Besteigung ist zwar erlaubt, jedoch nur mit Führer in einer zahlenmäßig limitierten Gruppe und mit einer Höchstdauer des Gipfelaufenthalts von 1 Stunde. Auch die tägliche Gesamtzahl der Schaulustigen ist beschränkt. Ohne Führer ist die Besteigung nur bis zu einer Höhe von 400 m legal. Schutzhelm und Taschenlampe sind zwingend vorgeschrieben. Der Helm und die oben verteilten Atemmasken scheinen allerdings eher den Preis des geführten Aufstiegs von 25 EUR pro Person zu rechtfertigen, als dass sie wirklich notwendig wären.
Wie streng diese Beschränkungen eingehalten werden, haben wir mehrmals selbst erfahren. Es ist praktisch kaum möglich, ohne Führer den Gipfel zu erreichen.
Zunächst waren wir verärgert über diese Vermarktung des Vulkans. Nach und nach aber gewannen wir die Überzeugung, dass diese Limitierung immer noch besser ist als die bisherige respektlose touristische Zurschaustellung des Stromboli.
In der Vergangenheit stürmten täglich oft hunderte Rucksacktouristen den Berg, verbrachten die Nacht auf seinem Gipfel, aßen, tranken und beklatschten dort jeden Ausbruch und veschwanden am nächsten Morgen mit der Fähre, ohne auch nur einen Cent - außer ihrem Müll - auf der Insel zu lassen. Das einmalige Naturereignis Stromboli wurde so zum billigen Event degradiert.
Kurzum, wir waren zwar mit der strengen Limitierung nicht glücklich, haben aber deren Notwendigkeit eingesehen. So sind auch wir - zum ersten Mal seit fast 25 Jahren - mit einer geführten Gruppe aufgestiegen. Ob mit oder ohne Führung, der Stromboli hat nichts von seiner Faszination verloren. Schaut euch diese Bilder an!