Schon gegen Mitte des 8. Jahrhunderts litt Sizilien unter Plünderungen der Araber. Als dann Byzanz in eine militärische Schwächeperiode fällt, steht der Landung der Araber im Jahre 827 nichts mehr im Wege.
Der westliche Teil fällt schnell in die Hände der Eroberer. Lediglich der Nordosten bleibt in byzantinischer Gewalt. Jegliche Zurückeroberungsversuche der Römer werden niedergeschlagen und auch die letzten byzantinischen Festungen fallen schließlich in die Hände der Araber. Diese Epoche kann als Zeit großer kultureller Blüte bezeichnet werden.
Die Normannen waren Germanen, deren Vorfahren über Dänemark nach Schweden und Norwegen kamen. Ihren Namen kann man als Männer des Nordens übersetzen. Als um 1000 einige Normannische Pilger auf ihrem Heimweg von Jerusalem in der Normandie durch Süditalien reisten, halfen sie der Bevölkerung, sich gegen die Sarazenen durchzusetzen. Als Belohnung bekamen sie eine Grafschaft in Süditalien zugesprochen, von der aus sie Sizilien nach und nach eroberten. Im Jahre 1091 fällt die letzte arabische Stadt Noto. Unter Roger II vereinigten sie die Insel mit Süditalien zu dem Königreich beider Sizilien (Sizilien und das Königreich Neapel). Es folgt eine Reihe normannischer Könige, die mit König Willhelm II endet, da er keine leiblichen Nachkommen hat.
Er hatte Konstanze, Tochter König Rogers II, mit Heinrich VI., dem Sohn und Erben Friedrich Barbarossas aus dem Geschlecht der Staufer verheiratet, der ab 1194 die Herrschaft über Sizilien übernahm. Die Familie der Staufer war ein mächtiges Kaisergeschlecht, das aus Schwaben stammte und im 12. und 13. Jh. in Europa herrschte. Barbarossa war Römischer Kaiser, König der Deutschen und König von Italien, sowie König von Burgund, Herzog von Schwaben und Herzog von Franken. Diese Art der sizilianischen Thronfolge missfiel dem Papst und dem sizilianischen Adel. Es kam zum Krieg, der von Kaiser Heinrich VI gewonnen werden konnte. Da nach seinem Tode und dem Tode seiner Frau nur noch der minderjährige Sohn Friedrich II existierte, übernahm der damalige Papst Innozenz II die Herrschaft. Es kam kurzzeitig zur Anarchie, die jedoch durch die Übernahme der Insel durch Friedrich II ein Ende fand. Später übernahm sein Sohn Konrad das Königreich.
Als der Papst mit dem Grafen der Provence, Karl von Anjou, ein Abkommen schließt, übernimmt der Bruder des französischen Königs Ludwig IX im darauf folgenden Krieg im Jahre 1266 das Königreich. Im Jahre 1282 übten die Bewohner Palermos den Aufstand, der als Sizilianische Vesper in die Geschichte eingeht, und vertrieben somit das Dynastiegeschlecht Anjou aus Sizilien. Ihnen verblieb jedoch das Königreich Neapel. Später wird ein Mitglied des sizilianischen Adels und ein entfernter Verwandter, Peter III von Aragon, zum König von Sizilien gekrönt. Im Jahre 1504 ernennt sich der König von Sizilien auch zum König von Neapel, woraufhin Spanien für Jahrhunderte die Oberherrschaft über Sizilien ausübt. 1647 kommt es in Palermo und 1674 in Messina zu anti-spanischen Aufständen.
1713 wird Sizilien wieder von Neapel getrennt und gerät aufgrund des spanischen Erbfolgekrieges an Savoyen, welches nach nur sieben Jahren das Gebiet im Tausch gegen Sardinien an Österreich abtritt. Spanien erobert 1735 die Insel erneut zurück. Die Existenz des Königreichs Sizilien endet, als der italienische Freischarführer Giuseppe Garibaldi mit dem Zug der Tausend (Spedizione dei Mille) auf Sizilien landet und die Insel erobert. Nunmehr ist Sizilien Bestandteil des neu errichteten Königreiches Italien.