Stromboli grüßt mit nächtlichen Lavafontänen
von Timm
Die Ankunft am Leuchtturm gegen 19 Uhr lässt uns vor der langsam einbrechenden Dämmerung noch genügend Zeit für einen Blick auf das majestätische Meer und auf die schroffe Nordwestseite des Berges. Zuerst werden wir in der Pizzeria überhaupt nicht beachtet, geschweige denn bedient. Na ja, vielleicht ist der Pizzaofen noch nicht auf Betriebstemperatur. Beim Blick in die Speisekarte stellen wir mit Entsetzen fest, dass wir für unser kühles Bier stolze 5,50 EURO hinblättern müssen. Wir dürfen uns jetzt bloß nicht darauf einlassen, den Preis in DM oder gar in Lire umzurechnen. Nach kurzer Diskussion bestellen nur Jan und Rainer ein Bier, der heute abstinente Kai und der wie immer sparsame Timm widerstehen der Versuchung.
Als dann gegen halb neun die Dunkelheit Stromboli allmählich verschluckt, sehen wir den Feuerberg in Aktion. Wir können drei Arten von Eruptionen unterscheiden, was uns vermuten lässt, dass auf der Kraterterrasse mindestens drei vulkanische Bocchen in Betrieb sind. Wir beobachten schwarze etwa 100 bis 200 m hohe Aschewolken, die die gesamte Länge der Sciara del Fuoco heftig einstauben. Wir sehen zwar nicht die gesamte Sciara, aber wir sehen die Staubwolken. Dann bestaunen wir etwa 50 m hohe Lavafontänen, die von unten wie ein künstliches Feuerwerk auf der Kraterterrasse aussehen. Und schließlich stößt der Berg hin und wieder kleinere hellgraue Aschen- und Wasserdampfwolken aus, ohne erkennbaren Niederschlag auf der Sciara.
Referenz:
[1] H. Pichler. Italienische Vulkangebiete III: Lipari, Vulcano, Stromboli, Tyrrhenisches Meer. Sammlung geologischer Führer, Bd. 69, 1981