Geheimnisse einer Kiesgrube
Die Sand- und Kiesgrube Davids in Geilenkirchen
Im April 2009 haben wir die Sand- und Kiesgrube Davids in Geilenkirchen nördlich von Aachen besucht und waren fasziniert von der Vielfalt der geologischen Phänomene. Die folgenden Bilder sind nur eine kleine Auswahl unserer Beobachtungen, jeder neue Anschnitt der Grubenwände bringt immer wieder neue Überraschungen und neue interessante Erkenntnisse.
In der Grube Davids werden Sande und Kiese abgebaut, die ein weitflächiges Flusssystem abgelagert hat. Aus dem Rheinischen Schiefergebirge ergoss sich während des Pleistozäns (etwa 2,4 Millionen bis 12.000 Jahre vor heute) der breite Rhein-Maas- Strom mit zahlreichen Nebenarmen in das flache Land, wo er ein ausgedehntes Flussdelta bildete (siehe geologische Karte: Die Terrassengliederung am Niederrhein). Geologisch werden die etwa 6-8 m mächtigen Terrassenablagerungen der Simpelveld-Terrasse der Ostmaas zugeordnet. Darunter folgen helle Mittel- bis Grobsande und Kiese der miozänen Hauptkiesserie.
Die Flussterrassen-Landschaft entstand infolge der sich wiederholenden Wechsel zwischen Kaltzeiten und Warmzeiten. Die abgelagerten Sedimente dokumentieren das zur Zeit ihrer Ablagerung herrschende Abflussverhalten der Flüsse und damit die klimatischen Verhältnisse.
Während der Kaltzeiten transportierten die Vorläufer der heutigen Flüsse Rhein und Maas aufgrund erhöhter Niederschläge und eines höheren Gefälles mehr Sedimente und größere Partikel wie Kiese und Gerölle. In den Warmzeiten bildeten sich überwiegend mäandrierende Flüsse und Bäche, die Sande und Schluffe ablagerten