Don Diego Pappalardo
von Rainer
Während des historischen Ausbruchs des Ätnas im Jahr 1669, der große Teile der Stadt Catania zerstörte, wurde der wohl erste bekannt gewordene Versuch unternommen, einen fließenden Lavastrom abzulenken.
In der Nähe von Malpasso versuchte Don Diego Pappalardo (1636-1710), weltliches und geistiges Oberhaupt der Stadt Pedara, mit seinen 50 bis 100 Helfern eine Bresche in die Westseite des Lavastroms zu schlagen, der am 30. April die Stadtmauern von Catania durchbrochen hatte. Zum Schutz gegen die Hitze hatten sich die Männer in nasse Felle gehüllt und arbeiteten mit Hacken, Schaufeln, Brecheisen und Hämmern. Und es gelang ihnen tatsächlich, die erhärtete äußere Wand des Lavastroms zu durchschlagen und einen Teil der glutfüssigen Lava aus dem Inneren des Stroms seitlich ausfließen zu lassen.
Nun floss aber der abgelenkte Lavastrom ausgerechnet in westliche Richtung auf den Ort Paternò zu. Dort waren die Bewohner auf die Bemühungen von Don Diego Pappalardo und seinen Mannen bereits aufmerksam geworden. Die Paterner befürchteten nun, dass die Lava ihre eigene Stadt zerstören könne und fassten spontan den Entschluss zu Gegenmaßnahmen. Unter dem Geläut der Sturmglocken zogen etwa 500 Männer aus, an der Spitze Trommler und Trompeter, und schlugen Don Diego Pappalardo und seine Mannen in die Flucht.