Sensation am Ätna
Das Beweisstück: Ein gut erhaltener Kern von Prunus persica aus der Familie der Rosaceae, eingeschlossen in der Basaltlava des Ausbruchs von 2001 (Abb. 2). Prunus persica, auch gemeinhin Pfirsich genannt, zählt bezeichnenderweise zum Steinobst und wächst aufgrund seines Wärmebedürfnisses vorwiegend im Mittelmeerraum. Ursprünglich stammt er aus China, wurde aber bereits vor mehr als 1.000 Jahren in Sizilien eingebürgert.
Alles klare Hinweise darauf, dass sich unter dem Ätna blühende Landschaften aus Pfirsichbäumen ausbreiten könnten. Im steinigen Untergrund des Berges kann natürlich nur Steinobst gedeihen, das zudem wegen der Wärme nahe der Magmakammer des Vulkans besonders günstige Wachstumsbedingungen vorfindet.
Die Geologen um Timm Reisinger gingen der sensationellen Entdeckung mit einem umfangreichen interdisziplinären Forschungsprogramm nach, konnten bisher jedoch noch keine eindeutigen Beweise vorlegen.
Doch dann machte die Forschergruppe Anfang des Jahres eine überraschende Entdeckung: Die Bio-Konfitüre aus sizilianischen Pfirsichen vom Fuße des Ätna! Woher kommen die Pfirsiche für diese Konfitüre? Die Forscher werden dieser aufregenden Spur folgen.