Tubo Volcánico de Todoque
Auf den Kanarischen Inseln gibt es eine Vielzahl vulkanischer Höhlen. Besonders bekannt für ihre unterirdischen Naturbauwerke ist die Insel Lanzarote, hier entstand vor etwa 3.500 Jahren beim Ausbruch des Vulkans Monte de La Corona der imposante Lavatunnel Jameos del Aqua von 7 Kilometer Länge, eine Landschaft aus bizarren Felsenhöhlen und Galerien. Der größte Vulkantunnel auf den Kanaren ist die Cueva del Viento auf Tenerife mit einer Länge von 17 km.
Bezeichnung | Lokalität | Länge (m) |
Cueva Honda del Bejenado o Eduardo | Nordseite Vulkan Bejenado | 1.362 |
Cueva del Perdido | Hochebene von Tazacorte | 1.288 |
Cueva Honda de Miranda o Escuela | Brena Baja | 1.006 |
Sistema Salto Tigalate Cueva A / B | El Salto, Punta de Tigalate | 1.100 / 871 |
Cueva Benisahare | Vulkan Bejenado | 584 |
Cueva de Todoque | Todoque, Las Manchas | 560 |
Cueva Llano de los Canos | Mazo, La Sabina | 368 |
Die 8 längsten Vulkantunnel auf La Palma
Die Eigenschaften der Lava
Wie konnte nun solch ein gewaltiges und facettenreiches vulkanisches Bauwerk entstehen? Welche Mechanismen führen zur Bildung eines Lavatunnels? Dazu muss man zunächst die Eigenschaften und das Fließverhalten von Lava kennen.
Frisch geförderte Lava ist ein Fluid mit großer innerer Kohäsion, die dafür verantwortlich ist, dass sich in flachem Gelände Lavaflüsse von großer Dicke und relativ steilen Böschungen ausbilden können. Lava verhält sich anders als Wasser, das dazu tendiert, aufgrund seiner sehr geringen inneren Reibung quasi endlos zu fließen. Lava verhält sich eher wie ein Bingham-Fluid, das erst ab einer Mindestschubspannung, der so genannten Fließgrenze, zu fließen beginnt. Unterhalb davon verhält es sich wie ein elastischer Körper.
Die Viskosität der Lava kann in mehr oder weniger kurzer Zeit variieren, wenn sie sich abkühlt oder ausgast. Die Temperatur nimmt mit der Zeit gewöhnlich ab, gelöste Gase entweichen und in der kühler werdenden Schmelze kristallisieren immer mehr Minerale aus und die Lava wird fest. Daher erhöht sich während der fortschreitenden Bewegung des Lavastroms stetig die Viskosität und das Fließverhalten der Laven nimmt ab bis zum Stillstand.
Wie entsteht ein Lavatunnel?
Ob in einem Lavastrom ein Tunnel entsteht oder ob die glutflüssige Schmelze bereits in der Nähe der Eruptionsstelle gleich nach dem Ausfließen erstarrt, ist das Ergebnis eines äußerst komplexen Wechselspiels zwischen dem Nachschub an heißer fließfähiger Lava, ihrer Zusammensetzung, ihres Gasgehalts, der Fließgeschwindigkeit des Lavastroms und der Temperaturverteilung in seinem Inneren sowie dem Gefälle des Untergrunds.
Generell kann man zwei unterschiedliche Bildungsmechanismen beobachten: