Exkursion Saar-Nahe-Becken - Exkursionsbericht Tag 2
Protokollant: Timm Reisinger
Matrikelnummer: 2710185
Studiengang und Semester: Geowissenschaften 6. Semester
Universität: Albert- Ludwigs- Universität Freiburg
Einleitung
Das Saar-Nahe-Becken entstand an einer Hauptrandverwerfung von listrischer Geometrie, der Hunsrück-Südrand-Störung (Abb. 2). Die hier befindliche Schwächezone bildete sich durch eine Überschiebung, das Saxothuringikum hat sich über das Rhenoherzynikum geschoben, dann folgte eine Abschiebung (vor ca. 300 Ma), die ursächlich für das Saar-Nahe-Becken ist. In der Oberkreide hat dann wieder eine Überschiebung die vorhandenen Strukturen genutzt. Es ist zu Kompression durch Tektonik der Auffaltung der Alpen in der Oberkreide gekommen. Die Störung ist auch heute noch aktiv, was man daran erkennt, dass es noch Erdbeben (Magnitude 3-4) in diesem Gebiet gibt.
In Richtung auf den Hunsrück, dem damaligen Hoch- und Liefergebiet, nimmt die Mächtigkeit der Ablagerungen zu. Neben kontinentalen Sedimenten wurden auch Vulkanite des im Becken herrschenden Vulkanismus abgelagert.
Aufschluss 1: Eremitage zwischen Langenlonsheim und Guldental
Die Ablagerungen könnten zum einen äolischer Natur sein. Dünen gibt es auch rezent im Tal des Todes/USA, das als rezentes Gegenstück zum Saar-Nahe-Becken gehandelt wird. Selbst feinklastische Bereiche (Abb. 7) zwischen den äolisch gebildeten Dünen sind möglich. Bei den vorkommenden Ton-Silt-Lagen könnte es sich um Inter-Dune-Deposits handeln. Diese sind dementsprechend kein perfektes Gegenargument für die äolische Entstehung der Strukturen.
Zum anderen gibt es hier Tongalen (Abb. 8), das sind Überflutungsprodukte, die hier faustgroß auftreten und aus kohesiv gebundenem Ton und Silt bestehen. Es sind Hinweise zur Aufarbeitung des Materials, zur Bildung kommt es in Flutplains, also im fluviatilen Ablagerungsmilieu. Die Ton-Bruchstücke können nicht äolisch entstehen, weil die Windkräfte nicht zu deren Bildung ausreichen.
Aufschluss 2: Odernheim-Duchroth, Straßenanschnitt
Halt 1
Halt 2
Bei unserem zweiten Halt fanden wir zusätzlich ein deutlich unterschiedliches Material. Auf dem Weg zu Halt 2 treten zunehmend dm-große Sand-Einschaltungen auf. Das kompakte Sandpaket ist hier jedoch mit 2 m besonders mächtig. Die Sandstein-Einschaltungen, die sich im lakustrinen Material befinden, weisen Internstrukturen auf und sind fein- bis mittelkörnig.
Neben enthaltenen Pflanzenresten fällt noch die braune Farbe auf, das Gestein ist eisenhaltig und wird durch Limonit verfärbt; nicht durch Hämatit, der eine rote Färbung verursachen würde.
Halt 3
Hier sind Belastungswülste (Load-Casts) an den Unterseiten der Sandsteinbänke zu sehen. Diese entstehen bei rascher Ablagerung und damit einhergehender Sandauflast, die Sandpakete drücken sich in den weicheren Untergrund. Weiterhin ist hier die Horizontalschichtung der Sandstein-Pakete besonders gut auszumachen.
Auf dem Weg zum Halt 4 existieren über relativ lange Strecken keine Aufschlüsse. Der hier anstehende Papierschiefer konnte und kann leicht erodiert werden.