Geologisches Gelände- und Laborpraktikum: Übung 2
Abhängigkeit von Geologie und Morphologie
Protokollant: Timm Reisinger
Matrikelnummer: 2710185
Studiengang und Semester: Geowissenschaften 2. Semester
Einleitung
In der zweiten Übung des geologischen Geländepraktikums ging es um die Abhängigkeit der Morphologie von der Geologie. Nicht nur die Morphologie, sondern auch die Böden, die Vegetation und die anthropogene Nutzung wurden auf den geologischen Untergrund bezogen. Eine Einführung zu diesem Thema erhielten wir am Beispiel des südwestlich von Freiburg gelegenen Schönbergs.
Aufschluss 1
Aufschluss 2
Nachdem wir weiter Richtung Norden am Fluss entlang, stetig bergauf durch ein Waldgebiet gegangen waren, gelangten wir auf einen größeren Weg. An diesem Punkt ist eine flachere Morphologie auszumachen. Hier muss über dem Gneis eine neue Gesteinsschicht mit anderer Zusammensetzung anstehen. Im Gegensatz zum bewaldeten ersten Teil auf unserer Wanderung sieht man in diesem flachen Bereich viele Äcker. Äcker und die verhältnismäßig flache Landschaft weisen auf ein weicheres Gestein hin, das verwitterungsanfällig ist. Hier steht der in Aufschluss 3 näher beschriebene Buntsandstein im Untergrund an.
Aufschluss 3
Der dritte Aufschluss liegt in Merzhausen, am Nordende des Hexentals. Er ist klein und schwer zugänglich. Das anstehende Gestein ist von heller Färbung, die Körner sind grobsandig und aus Quarz, wobei das Bindemittel möglicherweise Kaolinit ist. Es handelt sich um einen Quarzsandstein, genauer um Bundsandstein. Die Quarzkörner sind stark gerundet. Quarz ist ein relativ verwitterungsresistentes Gestein. Da es keine Körner aus Feldspat gibt, zeigt, dass das Material weit transportiert wurde. Das klastische Sediment verwitterte schneller als der kristalline Gneis und bildet die flache Morphologie, die in Aufschluss 2 beobachtet wurde.
Aufschluss 4
Aufschluss 5
Aufschluss 6
Aufschluss 7
Unser siebter und letzter Aufschluss ist ein Acker neben dem Jesuitenschloss. Die Morphologie ist hier flach. Wir beobachten hier viele unterschiedliche Gesteine, große, kleine, runde und kantige, zum Beispiel auch Oolithe. Die Farbe von Böden gibt Aufschluss über die im Untergrund anstehenden Gesteine. In diesem Fall ist der Ackerboden von hellbrauner Farbe. Die Gesteine entstammen Schichten, die oberhalb des Ackers anstehen und durch Schwerkraft und Wasser den Hang herab geflossen sind. Es handelt sich also um Fließerde.
Zusammenfassung
Am westlichen Fuß des Schönbergs stehen Gneise an, die im Gelände eine steile Morphologie bilden. In Merzhausen beobachteten wir die Gesteine des Buntsandsteins, der für eine relativ flache Landschaft verantwortlich ist. Darüber folgt der Obere Muschelkalk, den wir im Steinbruch in einem steilen Hang unterhalb des Jesuitenschlosses identifizierten. Durch eine Störung liegt das ältere Gestein des Mittleren Muschelkalks höher als der Obere Muschelkalk und bildet eine Geländestufe. Über unseren beobachteten Gesteinsschichten stehen noch der Keuper und verschiedene Gesteine aus dem Jura an. Wegen zahlreicher Störungen und Grabenbrüche umfassen die geologischen Oberflächenformationen viele Perioden des Erdmittelalters sowie Spuren von tertiärem Vulkanismus.