Rainer Olzem - arge-geologie.de

Gole Alcántara, Giardini-Naxos und Taormina: Tourismus pur

von Kai

Gole Alcántara
Blick vom griechisch-römischen Theater in Taormina auf den Ätna

Wir starten in den Tag mit einem Restefrühstück um Viertel vor Neun. Es gibt Spätzle mit Käse-Eiersauce vom Vorabend.

Um Viertel nach Neun beginnen wir zu packen, unsere Berghütte zu säubern und teilen die riesigen Mariengläser auf, die wir vier Tage zuvor von einem großen Gesteinsbrocken im ehemaligen Gipsbergwerk Santa Lucia abgetrennt hatten.

Um kurz nach 10 verabschiede ich mich von den hier lebenden Welpen, von denen ich einen zumindest 48 Stunden lang mit nach Deutschland nehmen wollte. Wir erreichen unsere letzte Unterkunft für die nächsten zwei Tage, das Refugio Brunek, um 11.10 Uhr.

Nachdem sich das Exkursionsteam in der Holzhütte eingerichtet hat, brechen wir um 12.35 Uhr zur Alcántara-Schlucht auf.

Als wir gegen halb Zwei dort ankommen, bietet sich ein interessantes Bild einer stufenartig angeordneten Schlucht aus prähistorischer basaltischer Säulenlava, die höchstwahrscheinlich vom Monte Móio stammt. Hierbei handelt es sich um den gleichen Lavastrom, auf dem auch Naxos liegt.

Der Alcántara-Fluss hat sich klammartig in die Laven eingeschnitten und eindrucksvolle sechseckige Basaltsäulen freigelegt.

Am Eingang kann man Gummistiefel oder sogar komplette Gummianzüge ausleihen, um durch den Fluss zu waten.

Blick von der Strandpromenade in Guardini-Naxos auf Taormina

Wir verzehren noch ein paar preisgünstige Orangen und brechen auf zur Küste. Auf unserer Weiterfahrt nach Guardini-Naxos brauchen wir allerdings noch eine halbe Stunde und fünf Versuche, um eine Pizzeria zu finden, die auch mittags den Pizzaofen in Betrieb hat. Gegen drei Uhr erreichen wir die von den Griechen um 735 v. Chr. gegründete Stadt, die heute eine rein touristische Einrichtung ist mit Kilometer langen und schönen weißen Sandstränden und einer ebenso langen Uferpromenade. Von der Strandpromenade können wir bereits unser nächstes Ziel, die auf einem Felsen gelegene Stadt Taormina, sehen.

Als wir um 16.30 Uhr Naxos verlassen, erreichen wir bereits eine viertel Stunde später Taormina. Gewohnt an die Ruhe auf dem Ätna, ist das Exkursionsteam vom extremen Tourismus mehr als nur abgeschreckt. Nach einem kurzen Aufenthalt im weltbekannten griechischen Theater, in dem wir von einem Animateur auf einer aufgebauten Holzbühne fast zu Tode genervt werden - test, test, test... -, verlassen wir den Ort fluchtartig.

Um Zehn vor Sieben erreichen wir die ehemalige Station Ätna-Nord, die in Folge der Eruption im September 2002 vollkommen zerstört wurde. Wir sehen pechschwarze Aa-Lava, die sich ihren Weg über die Hänge des Ätna gebahnt hat. Die Eruption von 2002 und die vollständige Zerstörung der Station Ätna-Nord haben wir bereits im Exkursionsbericht Rund um den Ätna besprochen.

Später essen wir im Refugio Brunek bei Michele zu Abend und verbringen den Rest des Tages damit, uns auf die anstrengende Wanderung am darauf folgenden Tag vorzubereiten.

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