Rainer Olzem - arge-geologie.de

Phonolithischer Dom

Abb.1: Der weithin sichtbare phonolithische Dom des Volcan Jedey oder Tajuya
Abb. 2: Frisch geschlagene helle Phonolithe mit Feldspateinsprenglingen vor dunkler Basaltlava

Phonolithische Dome entstehen aus hoch viskosem Magma bei relativ niedrigem Gasdruck. Das Magma fließt aufgrund seiner Zähigkeit nicht aus dem Vulkanschlot aus, sondern erstarrt bereits im Schlot und türmt sich auf wie die Kuppel eines Doms und steigt in die Höhe.

Die Magmen, die Dome bilden, sind phonolithische, trachytische, dacitische oder rhyolithische Magmen, die aufgrund ihres hohen Silikatanteils alle eine hohe Viskosität aufweisen.

Damit ein Vulkan Dome bilden kann, muss er eine Magmakammer innerhalb der Erdkruste haben, die aus dem primären fluiden Magma aus dem Erdmantel zähes Magma extrahiert. Diesen Vorgang, der in der Magmakammer das primäre Magma gravitativ trennt, nennt man magmatische Differenziation.

Unterschiedliche Minerale kristallisieren bei unterschiedlichen Temperaturen je nach ihrer spezifischen Kristallisationstemperatur aus, womit sich die Zusammensetzung der Schmelze ständig ändert. Diese so genannte fraktionierte Kristallisation lässt die zuerst gebildeten schwereren Minerale nach unten sinken, die damit der restlichen Schmelze entzogen werden (gravitative Differentiation).

Die leichten Bestandteile des Magmas (Alkalien, Aluminium, Silizium) steigen nach oben. Differenzierte Magmen haben deshalb einen höheren SiO2- Gehalt und sind an ihrer hellen Färbung zu erkennen (saure oder felsische Gesteine), während basische oder mafische Gesteine, die durch einen hohen Eisen- und Mangangehalt und geringeren SiO2- Gehalt geprägt sind, dunkle Farben aufweisen.